Daniel ist langjähriger Surf Coach und durfte schon viele Surfer begleiten, zudem hat er mit Surfcompanion einen Guide entwickelt, der dir anschaulich hilft ein bessere*r Surfer*in zu werden. Im Folgenden Beitrag teilt Daniel seine 3 besten Tipps mit uns, um sich erfolgreiche Surfziele zu setzen.
Jeder kennt es: wieder eine Woche Surfurlaub vorbei und gerade jetzt ist man wieder eingesurft, aber muss abreisen.
Oder, man paddelt raus und fragt sich, was mach ich hier eigentlich? Frustration macht sich breit.
Wie oft will man einfach das Meer anschreien, sein Board wegwerfen und das Surfen komplett an den Nagel hängen? Egal, auf welchem Level man momentan surft, ob man gerade erst beginnt oder schon Jahre lang surft - Frustration, Rückschläge und Level Stagnation erfährt jeder Surfer in seinem Leben.
Was aber können wir dagegen tun? Gibt es Möglichkeiten, Tools, Tricks?
Die Antwort ist.
JA!
In diesem Blogbeitrag erfährst du meine 3 besten Surfziel und -Mindset Tipps, die mir und meinen Schülern bei der steten Verbesserung geholfen haben bzw. immer noch helfen!
TIPP 1 - Setze dir Ziele
Ja, wie in jeder anderen Sportart auch, sollte man sich beim Surfen Ziele setzten. Wer Hochsprung übt, will vielleicht eine gewisse Höhe springen können, wer golft, längere Distanzen schlagen können und wer Handball spielt mehr Tore werfen. Das sind klare, messbare Ziele.
Doch wie setzt man sich konkrete Ziele im Surfen?
Was ich in meinem Coaching benutzte sind die 3 Ziele, die sich jeder Individuell setzten sollte ( nimm dir gerne einen Zettel und Stift zur Hand und schreib dir nach diesem Kapitel deine eigenen 3 Ziele auf :)):
1. ULTIMATIVES ZIEL (ultimate goal)
2. LANGZEIT ZIEL (longterm goal)
3. KURZZEIT ZIEL (short term goal)
1. Dein ultimatives Ziel:
Dies ist DEIN eigenes ULTIMATIVES Ziel im Surfen. Du möchtest zum Beispiel mit 70 Jahren super fit sein, um mit deinen Enkeln noch surfen zu können? Oder vielleicht willst du irgendwann mal einen Air stehen. Oder vielleicht sogar einmal Pipeline surfen (Pipeline: berühmter Surfspot in Hawaii)? Oder einen Hang-ten auf einem Longboard stehen?
So ein ultimatives Ziel sollte sich jeder setzten, denn die anderen zwei Ziele richten sich nach deinem ultimativen Ziel.
Wenn man sich nicht nach dem gewünschten ultimativen Ziel ausrichtet, könnte man ja alles querbeet trainieren und probieren. Deshalb, setzt dir DEIN ultimatives Surf Ziel! Nimm dir gerne ein paar Minuten Zeit um zu überlegen, was das sein könnte.
Mein persönliches ultimatives Ziel, zum Beispiel: Immer dazu zulernen! Ich habe mir vorgenommen, dass ich so lange surfen werde, wie ich Fortschritt mache, egal wie klein die Schritte sein sollten.
2. Das Langzeit Ziel ( longterm goal ) - setze dir ein Ziel für einen gewissen Zeitraum.
Dies ist ein Ziel, dass du in einer gewissen Zeitspanne z.B. 2-3 Monate oder ein in einem Jahr erreichen willst. Bei Urlaubssurfern kann es sich z.B. auf den Surfurlaub beziehen (häufig 2-3 Wochen). Um ein Beispiel zu nennen: stelle dir vor du hast einen Surftrip nach Fuerteventura für 3 Wochen geplant. Dann kannst du dir ein Langezeit Ziel setzten für diesen Trip: „ Am Ende meines Fuerteventura Trips möchte ich …. erreicht haben.“ Wenn du regelmäßiger am Meer lebst, kannst du zum Beispiel ein halbes Jahr nehmen oder einen gewissen Zeitraum, wie z.B. Sommer, Herbst etc. Ein konkretes Beispiel könnte dann lauten: „ Diesen Sommer möchte ich besser auf meiner Backhand werden.“
Das Langzeit Ziel bringt dich deinem ultimativen Ziel näher, aber da der Zeitraum kürzer und näher an deiner Gegenwart ist, wird es greifbarer und realistischer umzusetzen.
3. Dein Kurzzeit Ziel (short term goal) - setze dir für jede Session ein Ziel
Hier geht es darum dir realistische mini Ziele für die jeweiligen Sessions zu setzen. Wichtig dabei ist, dass du dich dabei an den Bedingungen orientierst. Um zu vermeiden, dass du genau an dem Tag deinen Cutback üben möchtest, an dem die Wellen steil, hohl und schnell sind. Das geht nicht. Schau dir die Bedingungen an und setzte dir dann das Ziel. Vielleicht ist es mehr Crowd Verständnis zu erlangen, die Strömung besser zu nutzen oder mit einem anderen Surfboard zu surfen. Es gibt so viele verschieden Möglichkeiten Ziele zu definieren, aber dein Kurzzeit Ziel sollte sich an deinen zwei anderen Zielen orientieren.
TIPP 2 - FRUSTRATIONS VERMEIDUNG
In meinem zweiten Coaching Tip teile ich eine Möglichkeit mit dir, um nicht so schnell in in eine Phase der Stagnation und somit Frustration zu kommen. Ja, jeder kennt es: man hat das Gefühl man sitzt fest in seinem Surf Level und es geht nicht weiter. Das kann verständlicherweise frustrierend sein. Ein grandioses Tool ist in dieser Situation die Analyse. Setze dich hin und versuche zu verstehen, was ganz genau dich gerade frustriert. Sind es die Wellen, das Equipment, die eigene Fitness, die Crowd oder etwas anderes? Anschließend machst du dir eine Liste oder Tabelle, um diese Faktoren zu gliedern in die Bereiche „HAB ICH KONTROLLE ÜBER“ & „HAB ICH KEINE KONTROLLE ÜBER“.
Dann schreibst du dir auf, worüber du Kontrolle hast und worüber nicht. Die Liste könnte ungefähr so aussehen:
Und jetzt schau dir an, was dich frustriert in deinem Surfen und ob du Kontrolle oder keine Kontrolle darüber hast. Wenn du keine Kontrolle darüber haben solltest, dann brauchst du dich nicht aufregen, da du: (Trommelwirbel) sowieso KEINEN Einfluss darauf hast. Jetzt kommt aber die spannende Seite dieser Übung: Falls du DOCH Kontrolle darüber haben solltest, kannst du aktiv etwas verändern! Also falls dich deine Paddelkraft frustriert, dann kannst du das aktiv trainieren. Oder wenn du nicht weisst wie ein Re-entry funktioniert, dann schaust du dir den Surf Companion an, holst dir also aktiv Surfwissen! Versuch demnach alles was du kontrollieren kannst so gut wie möglich zu kontrollieren.
TIP 3 - positives Selbstgespräch (positive self talk)
Dieser letzte Tip ist einer meiner wichtigsten, da es hier vor allem um die mentale Einstellung geht. Versuch im Grunde ein positives Selbstgespräch mit dir zu führen!
Bedeutet: Wenn du dir Ziele setzt, beschreibe sie positiv. Z.b. anstatt dir vorzunehmen „nicht die rails zu packen beim Take-Off“ könntest du auch sagen „Hände neben die Brust.“ In dem zweiten Satz ist kein „NICHT“ vorhanden und er umschreibt den SOLL-Zustand, anstatt den Fehler zu beschreiben.
Bei der nächsten Zielsetzung überlege bewusst, wie du dein Ziel beschreibst.
Aber auch grundsätzlich, ist es wichtig immer zu probieren positiv mit dir selbst zu sprechen. Was als Übung hilft, ist sich nach jeder Surf session zu fragen „Welches war meine beste Welle?“ oder „Was hab ich heute Neues gelernt in der Session?“ Das hält dich motiviert und interessiert.
Ich hoffe du kannst mit diesen drei Tips etwas über Zielsetzung im Surfen lernen und verstehen, wie du diese angehen kannst. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Blogeintrag etwas nützliches an die Hand geben und wünsche dir weiterhin Spaß ,bei dem was uns hier alle verbindet, das Surfen.
Den Guide von SurfCompanion könnt ihr auch in unserem Webshop finden.
Dein Daniel Spes | ISA II Surfcoach | Co-Founder Surf Companions
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