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Wie du deinen Wassersport 2022 nachhaltiger gestaltest

Aktualisiert: 20. Juni 2022

Dass es Zeit ist, nachhaltiger zu Leben und neue Lösungen zu finden, ist jedem bekannt. Aber selten denken wir an unseren Wassersport, wenn wir überlegen, wie wir nachhaltiger leben können.Aber gerade Wassersport kann eine ziemliche Materialschlacht sein, die nicht immer gerade von Nachhaltigkeit geprägt ist. Es gibt jedoch einige Unternehmen, die spannende Ideen und Lösungen entwickelt haben, um genau das anzugehen.Im Folgenden wollen wir euch fünf von ihnen und ihre Lösungen vorstellen, die dir helfen können, deinen Wassersport umweltfreundlicher zu gestalten.


1. Polyola – nachhaltige Surfboard Blanks


Hast du schon einmal darüber nach

gedacht, aus welchem Material dein Kite- oder Surfboard geshapet ist? Genau das haben sich Daniel und Aristide von Polyola genauer angeschaut und dabei festgestellt, wie giftig und umweltschädlich der Prozess der Herstellung eines Standard-Surfbretts für die Shaper und die Umwelt tatsächlich ist.


Gründer von Polyola
Daniel & Aristide Polyola

2018 haben die beiden dann beschlossen, ihre Frustration in etwas Positives umzuwandeln und herauszufinden, wie sich der Shaping Prozess umweltfreundlicher gestalten lässt. Also machten sich die beiden auf den Weg und besuchten unzählige Shaper, um genau zu verstehen, welche Anforderungen sie an das Material haben. Sie fanden heraus, dass PU-Schaum das bei weitem beliebteste Material für Shaper und Surfer gleichermaßen ist. Bei Shapern wegen seiner hervorragenden Verarbeitbarkeit und bei Surfern wegen des einzigartigen Gefühls, das es auf einer Welle erzeugt.


Blanks von Polyola
Blanks von Polyola

Sie erkannten jedoch auch das große Abfallproblem, das beim Shapen eines Standard-PU-Rohlings entsteht. Im Durchschnitt werden 30-40% des Materials entfernt, um das Blank in die gewünschte Form zu bringen. Diese 30-40% sind nicht recyclebar. Als sie herausfanden, wie giftig die Rohstoffe des Materials sind und wie viel giftiger Abfall bei jedem geshapeten Board entsteht, hatten sie den Wunsch eine Lösung zu entwickeln.


Surfboard Blanks Polyola
Blanks Polyola

Die letzten drei Jahre haben sie mit intensiver Recherche nach dem richtigen Material, unzähligem Austesten und Weiterentwicklung verbracht. Dieser iterative Prozess hat nun schließlich die ersten 100 % recycelbaren PU-Rohlingen für Surfboards, die aus recycelten und weniger toxischen Materialien hergestellt werden, hervorgebracht. Diese können bei Polyola und über ihre Partner bestellt werden.


'Hauptsache es hält’ ist often die Devise, die bei Surf Wax gilt. Wenige wissen, das herkömmlicher Surfwax häufig Inhaltsstoffe, wie Palmöl und Petrochemie enthält, die nicht gerade umweltfreundlich sind. Und wohin ist unser Wax eigentlich verschwunden, wenn wir unser Board wieder einmal nachwaxen müssen?


Julien und Steffi von WaxZam Bild: @schmittermeier

Julien und Steffi aus München haben daher angefangen ihr eigenes Surf Wax herzustellen. Oder wie die beiden es so schön beschreiben: Von den weiss-blauen Bergen kommen sie. Steffi und Julien. Genauer gesagt vom Fuße derselben. Aus München, der Geburtsstadt des Riversurfens, der radelnden Surfer und surfenden Radler. Sie kriegen sich schon mal in die Haare und surfen doch auf einer Welle. Der Welle, die direkt durch ihre Stadt fließt. Sommer wie Winter. Wenn es heiß ist. Und wenn es kalt ist. Eiskalt. Eisbachkalt. Jetzt, 20 Jahre später, begegnen sie sich wieder und waxen zam.


Eisbach Surfer Bild von Sebastian Mittermeier @schmittermeier

Mit Töpfen und Schneebesen gehen sie ans Werk. Sie schmelzen Wachsblöcke, gießen Silikon-Formen. Die Nachbarn vermuten ein Drogenlabor, doch sie berauschen sich nur an immer neuen Surf Wax Mixturen, die sie sich auf die Bretter reiben und durch die Wasser dieser Welt ziehen. Pool, Eisbach, Isar, Atlantik. Experimentieren mit Zutaten, Mischverhältnissen, Formen. Made in Munich, designed for the world to keep our waters clean. Pur. Ohne Chemie.


Wax Z'am Produktion. Foto von Sebastian Mittermeier @schmittermeier
Wax Z'am Produktion. Foto von Sebastian Mittermeier @schmittermeier


Ihre Waxblöcke bieten sie für Gewässer aller Temperaturen und in vielen Surfshops in Deutschland an.


3. Land&Sea – Sportmatten aus recycelten Wetsuits

Jeder kennt es – nach ein paar Saisons hält der Wetsuit nicht mehr ganz so warm wie am Anfang. Eine Saison ist vielleicht noch drin aber irgendwann muss er dann doch ausgetauscht werden. Wohin nun mit dem alten Wetsuit? Genau dieser Frage haben sich Doro & Sophie angenommen, die mit Land & Sea eine Lösung für ausgediente Neos entwickeln.


Doro und Sophie von Land&Sea
Doro und Sophie von Land&Sea

Land&Sea, das sind Sophie Schlünsen und Dorothea Swane. Sie haben sich in der Kieler Startup-Szene kennengelernt, als Doro nach neuen Teammitgliedern mit Gründungswillen, für das damals noch sehr undefinierte Land&Sea, gesucht hat. Nachdem Sophie kurzerhand zugeschlagen hat, um Doro zu unterstützen, wurde aus der Idee eine richtige Geschäftsidee und Land&Sea hat einen weiten Sprung nach vorn gemacht.

Eine Sportmatte, die zu 98% aus kaputten Neoprenanzügen besteht und die am Ende erneut zu 100% recycelbar ist.

Land&Sea sammelt alte, kaputte und unbenutzbare Neoprenanzüge von Privatpersonen, Wassersportshops, Surfschulen, Wasserskianlagen und Großproduzenten. Daraufhin werden die Neos geschreddert und zu Sportmatten gepresst. Falls die Matte einmal kaputt gehen sollte, wird sie nicht weggeschmissen, sondern kann erneut recycelt werden. Der Neo gelangt somit in einen geschlossenen Kreislauf, aus dem er so schnell nicht wieder herauskommt. Somit werden keine Ressourcen verschwendet und nur sehr wenig neue Ressourcen involviert. An einem Rückgabesystem wird aktuell gearbeitet


Fitness Matte Land&Sea aus recycelten Neopren Anzügen
Fitness Matte Land&Sea aus recycelten Neopren Anzügen

Land&Sea arbeitet aktuell noch an der Finaliserung der Entwicklung ihrer Sportmatte aber schaut unbedingt bei Ihnen vorbei, um herauszufinden, wo ihr eure Neos abgeben könnt oder um auf dem neuesten Stand zu bleiben.


Sommer, 30 Grad, raus zum Meer, eincremen mit herkömmlicher Sonnencreme aus der Drogerie. Wir alle kennen die typische Routine, wenn die Sonne scheint… doch, leider kennen nur zu wenige von uns die Folgen und Risiken, die herkömmliche Sonnenmilch mit sich bringt.

Konservierungsstoffe und Mikroplastik in Sonnencremes haben einen hohen Einfluss auf unsere Gesundheit als auch auf die Umwelt. Nicht nur eine krebserregende Wirkung, die Ablagerung von den genannten Stoffen in unserem Körper sondern auch das Korallensterben wird durch diese Produkte vorgebeugt.


Nina, Tim und Mario haben sich dieses Problem zu Herzen genommen und haben die Vision mit yu&i die nachhaltigsten und qualitativ hochwertigsten Sonnencremes herzustellen. Deren Faszination für die Natur motiviert die Gründer:in sich für eine saubere und gesunde Umwelt einzusetzen, die es ermöglicht nicht nur die Umwelt, sondern auch die Haut zu schonen.

In den yu&i Sonnencremes wird ausschließlich mit mineralischen Filtern gearbeitet. So können wir zum einen auf natürliche Inhaltsstoffe setzen und sind zum anderen reef friendly. Hawaii hat schon ein entsprechendes Gesetz erhoben, wonach einige der Inhaltsstoffe chemischer Sonnencremes verboten werden. Auch die Wirkungsweise der mineralischen UV-Filter funktioniert anders als die chemischen Filter.

yu&I nachhaltige Sonnencreme
yu&I nachhaltige Sonnencreme

Bei den chemischen Filtern dringen die UV-Strahlen in die obere Hautschicht ein und werden hier in Wärme umgewandelt. Die mineralischen Filter reflektieren die UV-Strahlen schon auf der Oberfläche der Haut, ähnlich wie ein Spiegel.

Um eine nachhaltige, kurze Lieferkette zu ermöglichen, werden die Produkt in der Schweiz hergestellt. Hinzukommt, dass die vegane, frei von Tierversuchen produzierte Sonnencreme auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse perfekt abgestimmt sind – die SUN, Baby & Child und Ocean sind speziell auf die Kund:innen angepasst mit dem yu&i Qualitätsversprechen.


5. We Make Patterns – Slow Fashion

Schon lange wird in der Modebranche der Begriff ‚zeitlos‘ verpönt. Zunehmend wurde Mode zum Massenprodukt, bei dem nicht mehr Bedarf und das Schneiderhandwerk sondern ausschließlich der Profit und Trendgedanke im Vordergrund stehen. Das wiederum suggeriert den Kunden, immer das ‚neuste/bessere‘ Produkt haben zu wollen. Hinzukommt, dass andere Konkurrenzprodukte überwiegend zu günstigen Preisen in Billiglohnländern hergestellt und mit hohem CO2-Verbrauch regelmäßig und mehrfach um die Welt transportiert werden.



Team wemakepatterns
Team wemakepatterns


Christina und Christl aus München haben sich dazu Gedanken gemacht und stehen heute mit We Make Patterns für modernes Design mit maximalem Nutzen. Unter der Linie wemakegoods.de entwickeln die beiden sowohl funktionale Travel Goods als auch praktische Alltagsbegleiter, die nicht nur zeitlos modern, sondern auch durch ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten besonders smart sind.

Das Ziel ist, Mode wieder einen Sinn zu geben. Deshalb ist die Daseinsberechtigung bei den Produkten und der Marke so wichtig.

Poncho von wemakegoods.de
Poncho von wemakegoods.de

Unter dem Motto Slow Fashion werden nur ‚Made-to-Order‘ und Kleinproduktionen von der Materialbeschaffung innerhalb Europas bis zur Herstellung in Deutschland produziert. Dies ist besonders wichtig, um Ressourcen zu schonen und unnötigen Abfall und Restbestände zu vermeiden.

Der Fokus auf die Verwendung einer Qualität (100% CO) und die hochwertige, robuste Verarbeitung ermöglicht die einfache Pflege und trägt so zur Langlebigkeit der Produkte bei. Außerdem ermöglicht die reine Zusammensetzung ein späteres Re- oder Upcycling.


Bucket Hat von wemakegoods.de
Bucket Hat von wemakegoods.de

Ein weiterer Aspekt ist unser ‚Minimal waste design‘, dass die Herstellung der Produkte vom Entwurf an beeinflusst. Alle Maße und Größen wurden so gewählt, dass ein möglichst stoffsparender Zuschnitt garantiert ist. Das Ergebnis sind unisex Produkte für alle Bedürfnisse.


Fazit

Das Bewusstsein für Veränderung stärken bedeutet achtsam hinzuschauen. Das Umdenken sowie der bewusste Konsum leisten bereits einen Beitrag für die Natur. Der Ozean – unser Spielplatz – ist für alle Wassersportler:innen von hoher Bedeutung, sodass wir dafür plädieren aktiv an der Erhaltung dieses Spielplatzes mitzuwirken. Mit diesem Ratgeber hoffen wir, dass wir euch schon mal ein paar nützliche Alternativen mit auf den Weg geben konnten. Zudem freuen wir uns immer über die spannenden Ideen, die andere Unternehmen vorantreiben und die tollen Menschen, die dahinter stecken!

Lasst uns gemeinsam das Umdenken vorantreiben!

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